
Familie: Magnoliaceae
Spezies: Magnolia grandiflora L.
Gebräuchlicher Name: Magnolia - Englisch: Südliche Magnolie -Deutsch: Immergrüne Magnolie
Etymologie
Linnaeus verlieh den Gattungsnamen zu Ehren des berühmten französischen Botanikers und Direktors des botanischen Gartens von Montpellier, Pierre Magnol. Das spezifische Epitheton grandiflora hebt die außergewöhnliche Größe der Blüten hervor.
Beschreibung
Heimisch im Südosten der Vereinigten Staaten von Amerika; im 18. Jahrhundert nach Europa eingeführt. Magnolia grandiflora ist ein Baum mit einer pyramidenförmigen Form und dichtem Laub, das von der Basis bis zur Spitze dicke Blätter trägt. Der Baum wächst zwar langsam, aber konstant und kann eine Höhe von 25-30 Metern erreichen, wodurch er sehr langlebig ist - oft Jahrhunderte alt. Es handelt sich um eine immergrüne, breitblättrige Art mit wechselständigen, elliptischen Blättern, die steif und lederartig sind. Die Oberseiten sind glänzend und dunkelgrün, während die Unterseiten rostbraun und leicht behaart sind. Die Blätter halten etwa zwei Jahre lang, bevor sie abfallen und erneuert werden.
Die großen, einsamen Blüten stechen zwischen dem glänzenden Laub hervor. Sie sind duftend, cremeweiß und von wachsartiger Beschaffenheit. Sie blühen hauptsächlich im Sommer und werden von Insekten bestäubt (Entomogamie). Die Frucht ist wie ein Kiefernzapfen geformt und enthält rötliche Samen, die bei der Reife freigesetzt werden.
Der Stamm ist einfach und gerade, mit einer schwarzgrauen, rauen, dicken Rinde überzogen und kann einen Umfang von etwa 1,5 Metern erreichen.
Verwendung
Abgesehen von ihrem ästhetischen Reiz hat die Magnolia grandiflora auch medizinische Eigenschaften: Das aus ihrer Rinde gewonnene Öl kann den Blutdruck senken und den Herzschlag regulieren und vermittelt ein Gefühl von Wohlbefinden und Entspannung. Sie wird auch als entzündungshemmendes Mittel und in Heilmitteln gegen rheumatische Beschwerden verwendet. Außerdem werden Magnolienextrakte in Parfüms, Ölen, Weihrauch und Schönheitsmasken für trockene Haut verwendet.
Das Holz ist kompakt und robust, so dass es sich aufgrund seiner leichten Bearbeitbarkeit und langen Haltbarkeit für Tischlerarbeiten eignet.
Die großen weißen Blüten haben essbare Blütenblätter, die gebraten oder paniert werden können.
Anmerkungen und Kuriositäten
Magnolien haben prähistorische Ursprünge: Fossile Nachweise von über 80 Magnolienarten reichen 95 Millionen Jahre zurück. Botaniker bezeichnen Magnolien als "primitive" Blumen, denn die Familie der Magnoliaceae gehört zu den frühesten Angiospermen, die auf der Erde vorkommen. Ihr Verbreitungsgebiet hat sich im Zuge der klimatischen Veränderungen im Quartär erheblich verkleinert, und heute sind sie Reliktarten, die in warmen bis gemäßigten Regionen der nördlichen Hemisphäre (boreal) vorkommen.
Um 1740 kam das erste Magnolienexemplar in Nantes, Frankreich, an. Es wurde von einem Händler mitgebracht, der regelmäßig zwischen Europa und Amerika reiste. Magnolien werden wegen ihrer Schönheit und ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Luftverschmutzung häufig in Parks und Gärten gepflanzt. Sie bevorzugen eine sonnige Umgebung und ein mildes Klima - obwohl sie keinen Frost mögen, vertragen sie heiße und feuchte Bedingungen gut.
Historisch gesehen glaubten einige amerikanische Indianer, dass es riskant sei, unter einem Magnolienbaum zu schlafen, da der intensive Duft seiner Blüten tödlich sein könnte.
Am Eingang des botanischen Gartens von Heller können Sie ein Exemplar von M. grandiflora sehen, während eine majestätische Pflanze in der Nähe der dazugehörigen Villa steht. Die Blätter sind so glänzend, dass es eine Herausforderung ist, sie bei hellem Sonnenlicht zu fotografieren. Am auffälligsten sind die riesigen, makellos weißen Blüten. Aus der Nähe kann man ihren intensiven Duft und ihre fleischigen Blütenblätter bewundern. Ihre "primitive" Struktur wird deutlich, wenn sich die Blütenblätter öffnen und die Fortpflanzungsorgane auf einer kegelförmigen Achse zum Vorschein kommen: gelbe, sich überlappende Staubgefäße in der Mitte, während sich nahe der Spitze, dicht gedrängt wie Tannenzapfenschuppen, die Stempel befinden. Sobald der Fruchtknoten befruchtet ist, lösen sich die Staubgefäße und fallen ab. Dabei hinterlassen sie sichtbare Narben an der Stelle, an der die Kelchblätter, Blütenblätter und Staubgefäße einst zusammengewachsen sind. Zurück bleiben die Fruchtstände, die zunächst grünlich sind und sich dann braun verfärben. Sie bestehen aus vielen kleinen Schlitzen, die sich bei der Reifung öffnen und einen einzelnen Samen freigeben, der von bestimmten Vögeln leicht zu erkennen ist.